Das Museum zu Allerheiligen Schaffhausen widmet dem bedeutenden Schaffhauser Geologen Ferdinand Schalch (1848-1918) anlässlich seines 100. Todestages eine Kabinettausstellung. Gezeigt werden ausgewählte Fossilien, Mineralien und Gesteine aus seiner sehr umfangreichen Sammlung, sowie Objekte, die sein Leben und das bewegte Schicksal seiner Sammlung, illustrieren.

Ferdinand Schalch verbrachte seine berufliche Laufbahn grösstenteils im Königreich Sachsen und im Grossherzogtum Baden. Seine Hauptaufgabe war hier die Erstellung geologischer Karten. 29 geologische Spezialkarten mit den dazugehörigen Berichten – sie umfassen rund 2000 Seiten – sind sein wichtigstes wissenschaftliches Vermächtnis. Dazu entstand eine Sammlung von mehreren Zehntausend Steinen, die seine beruflichen Wirkungskreise zeigen. Innerhalb der Fossilien gibt es mehrere Objekte, anhand derer neue Arten beschrieben wurden. Diese so genannten Holotypen sind von grösster wissenschaftlicher Bedeutung, tragen teilweise Schalchs Name und sind der Stolz jeder naturwissenschaftlicher Sammlung. Seine Mineraliensammlung ist zudem eine der repräsentativsten für das sächsische Erzgebirge. Seine Gesteinssammlung wiederum gibt einen Einblick in die faszinierende Vielfalt der Gesteine und steht stellvertretend für seinen akribischen Sammlungseifer.

Ferdinand Schalch schenkte der Stadt Schaffhausen seine Sammlung als Grundstock für das damalige Naturhistorische Museum und mit der Erwartung, diese nach seiner Pensionierung und Rückkehr in seine Heimatstadt wissenschaftlich zu bearbeiten. Doch Schalch fand sich in Schaffhausen nicht mehr zurecht, seine Lebenskraft schwand und er schied am 19. November 1918 freiwillig aus dem Leben. Ebenso heimatlos wurde seine Sammlung. In den vergangenen hundert Jahren wurde sie sechsmal gezügelt, aus dem bombardierten Museum gerettet, auseinandergerissen und wieder zusammengeführt. Die Spuren sind heute noch sichtbar und erzählen stellvertretend die Geschichte der naturwissenschaftlichen Sammlungen in Schaffhausen.