«No Place But the One» ist die bisher grösste Einzelausstellung des Schweizer Künstlers Valentin Hauri (*1954 in Baden, lebt und arbeitet in Zürich), der als einer der «bekannten Unbekannten» der Schweizer Malerei gilt. Seine Bilder sind eine dauernde Gratwanderung zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit, narrativem Moment und malerischem Ereignis. Das Resultat ist ein produktives Aufscheinen und Verlöschen gegenständlicher Bezüge: Mal mögen dies Landschaften sein, mal geheimnisvolle architektonische Konstruktionen. Wir bewegen uns auf ungesichertem Terrain, das bei aufmerksamer Lesart jedoch viele Entdeckungen bereithält.

Die Ausstellung ist nicht als klassische Retrospektive konzipiert, sondern konzentriert sich auf jene Bildfindungen, die aus heutiger Sicht ein Maximum an Gültigkeit und Verbindlichkeit besitzen. Fixpunkt bildet dabei eine Entscheidung aus dem Jahre 1994, als Hauri beschloss, sich fortan auf Bildmasse im Verhältnis von zehn zu neun zu beschränken und ausschliesslich in der Alla-prima- Technik zu malen. Wesentlich später, nämlich 2009, gab es eine ähnlich radikale Entscheidung, die Zeichnung betreffend; seither zeichnet Hauri ausschliesslich mit schwarzer Tusche auf Papier, als Hilfsmittel kommt lediglich ein metallener Vierkantstab zum Einsatz. Das spielerische Durchprobieren von Möglichkeiten, Offenheit und Mut zum Experiment sind für die künstlerische Auseinandersetzung Valentin Hauris zentral; und doch stellt er sie stets in den Dienst seiner Suche nach Reduktion und gekonntem Weglassen, nach durchdachter Einschränkung und geschärftem Fokus.