Linda Grädel, The lines of my life
CHF 80.00
Das bloss in einer Auflage von 100 Stück gedruckte, vom Kunsthistoriker Fritz Franz Vogel gestaltete und herausgegebene Künstlerbuch erscheint in der zweiten Auflage etwas gekürzt und teilweise mit anderen Bildern. Das nunmehr ein- statt zweibändige Werk – die erste Ausgabe mit einer signierten Banderole ist vergriffen – versammelt in verschiedenen Kapiteln, jeweils eingeleitet durch kurze Interviews, das breite, über 60-jährige Schaffen der Schaffhauser Künstlerin und Zeichnerin Linda Graedel (*1941). Ausgebildet in San Francisco, Paris und Wien liess sie sich in den 1960er-Jahren in der Schweiz nieder. Sie dokumentierte in ihren Zeichnungen das reichhaltige Kulturschaffen in Theater, Tanz und Musik, so die berühmten Jazz-Festivals in Montreux oder Willisau. Ein eigenes Kapitel sind die landauf landab während Gerichtsverhandlungen entstandenen Zeichnungen, die den Kriminellen oder die Täterin immer aus einer menschlichen Perspektive zeigen, auch wenn das Publikum gerne einen Mörder oder eine Bestie abgebildet hätte.Neben künstlerischen Such- und Findungsprozessen in Akt, Kunst und Porträtskizzen sind auch die bloss flüchtig gezeichneten Berufsbilder zu nennen, die dennoch Status, Funktion, Arbeitsvorgang und relevante Objekte andeuten. Sie ist auch eine der wenigen Kunstschaffenden, die in Operationssälen gezeichnet und operative und kooperative Handlungsabläufe mit ihrer eigenen, klaren Linie seziert hat. Eine das Buch ein- und ausleitende bebilderte Biografie runden diese bibliophile Retrospektive ab.