Albert Anker
und der Realismus in der Schweiz
Albert Anker (1831–1910) gilt als prominenter Schweizer Vertreter des Realismus. Seine bezaubernden Motive fand er im idyllischen Heimatdorf Ins, seine Kundschaft in der Metropole Paris. Die Ausstellung zeigt Ankers Schaffen im Kontext des damaligen Kunstbetriebs. Worin unterscheidet er sich von seinen Zeitgenossen? Welche Position nimmt er in der Realismus-Debatte ein? Was sind die politischen und kulturellen Hintergründe zu Ankers Gemälden oder wie wurde Ankers Werk in der Zeit zum medialen Ereignis? Auf solche Fragen will die Ausstellung Antwort geben.
Über 70 Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen Ankers werden auf rund 600 m2 Ausstellungsfläche gemeinsam mit Werken seiner Zeitgenossen Zünd, Calame, Koller, Weckesser, Grob und Hodler präsentiert. Die Schau vermittelt einen breiten Blick auf den kulturellen und historischen Kontext. Sorgfältige Multivisionen unterstützen die Lektüre der Gemälde und erschliessen die Grundlagen, die zum Verständnis des Realismus notwendig sind. Gewichtige Leihgaben ergänzen die zum Teil selten gezeigten eigenen Bestände.
Ankers Schaffen wird vor dem Hintergrund des Kunstbetriebs im 19. Jahrhundert beleuchtet. Kabinett um Kabinett schreiten die Besucherinnen und Besucher durch die Debatten um Stil und Gattungshierarchie, sie schnuppern die Luft der Ateliers und gewinnen Einblick in den Akademie- und Salonbetrieb in Paris. Wir begegnen den Realien, mit denen Anker seine Werke komponiert hat. In seinen Hauptwerken lernen wir Anker als aufgeklärten Bürger kennen, der den Wandel der Zeit aus der Sicht der Dorfbewohner von Ins aufmerksam verfolgt und dokumentiert.